Gleich zu Beginn der Selbstständigkeit erklärt uns gefühlt jeder, wie wichtig es ist, die eigenen Werte zu kennen und zu kommunizieren. In dem ein oder anderen Onlinekurs ist es sogar eine Aufgabe, die dich erwarten wird. Vielleicht hast du das Ganze aber auch schon ‘hinter’ dir und deine Werte festgelegt.
Aber lass mich ehrlich sein: Bei diesen Ausarbeitungen der Werte sind wir meisten nur oberflächlich unterwegs. Wir versuchen, unsere drei wichtigsten Werte zu benennen und kommunizieren diese dann kurz via Social Media. Alles in der Hoffnung, dass unser Soulclient dieselben Werte hat und sich so mit uns verbunden fühlt. Recht viel mehr geschieht dann meistens aber nicht und schneller als gedacht, haben wir unsere Werte und die Auseinandersetzung damit vergessen oder als erledigt abgestempelt.
Wertearbeit ist aber viel MEHR als das und wirklich so unfassbar wichtig. Sie hilft dir nicht nur in deinem Business, sondern auch im privaten Bereich. Es gibt verschiedene Wege und Möglichkeiten, wie du deine Werte festlegen kannst. Wichtig ist, dass es aber nicht nur bei der oberflächlichen Festlegung bleibt, sondern du deine Werte wirklich für dich ausarbeitest.
Nun freue ich mich aber, dich in die Wertearbeit einzuführen.
Das erwartet dich in dieser Nanas News:
Warum Wertearbeit so wichtig ist
Die Wertearbeit ist so essenziell, weil unsere eigenen Werte unser Handeln, Denken und Leben beeinflussen und lenken. Sie geben uns die Richtung vor, wofür wir stehen, wie wir leben und wofür wir einstehen wollen. Sie verbinden uns mit anderen Menschen und ermöglichen uns, dass wir unser Gegenüber besser verstehen können.
Wenn wir unsere Werte und auch die damit verbundenen Grenzen wirklich kennen und kommunizieren können, dann und wirklich erst dann, können wir uns auch ein glückliches und harmonisches Umfeld gestalten. Unsere gelebten Werte gestalten also auch maßgeblich unser Leben und die Art und Weise, wie wir dieses führen, mit.
Wo sich deine Werte im (Business-)Alltag bemerkbar machen
Unsere Werte verbinden uns mit den Menschen, die genauso ticken wie wir. Warum das gut und wichtig ist? Damit wir einerseits unser wahres Selbst in Harmonie leben können und andererseits auch mit unserem Umfeld im Gleichklang sind. Dafür müssen wir unsere Werte nicht nur kennen, sondern auch verkörpern und diese leben!
Im (Business-)Alltag kann es immer mal wieder passieren, dass du dich zu einer anderen Person verbunden fühlst oder eben auch nicht. Wenn du hier ein wenig tiefer gehst, dann wirst du schnell feststellen, dass du dich vor allem mit jenen Menschen verbunden fühlst, die ähnliche oder sogar dieselben Werte verkörpern wie du. Zu Personen, die völlig andere Werte teilen und leben, wirst du dich hingegen eben nicht hingezogen fühlen oder vielleicht sogar instinktiv etwas Distanz halten.
Positive Beispiele, in denen sich deine Werte zeigen
Ersteres trifft zum Beispiel innerhalb der NanasCrew zu. Julia, Susi und ich sind uns sehr ähnlich und uns verbinden auch ähnliche Werte wie z. B. die Liebe und die Freiheit. Uns dreien ist es wichtig, ehrlich, wertschätzend und intuitiv zu handeln. Vertrauen und gemeinsames Wachstum begleitet uns jeden Tag bei Nanasty. Weil dies so ist und wir drei jede für sich auf diese Werte achtgeben, fühlen wir uns auch in der Zusammenarbeit wohl und sehr verbunden.
Vielleicht hast du auch schon diese positive Erfahrung gemacht, dass du dich zu jemanden aufgrund eurer gemeinsamen Werte verbunden gefühlt hast oder dich jemand durch die Verkörperung seiner Werte angezogen hat. Das ist ein großer Vorteil, den Wertearbeit dir bringen kann. Durch die Kommunikation deiner Werte können Kundinnen zu dir finden. Sie spüren eine Verbundenheit zu dir und sie fühlen sich von dir verstanden. Umgekehrt gilt dies auch für dich. Hast du dies schon einmal erlebt, wirst du mir bestimmt beipflichten, dass dies ein ganz besonderes Gefühl ist, das man nicht mehr missen möchte.
Negative Beispiele, in denen sich deine Werte zeigen
Wie ist es denn nun, wenn du jemanden begegnest, der deine Werte so absolut gar nicht teilt und ganz entgegensetzt zu dir handelt? In diesem Moment bauen sich ganz bestimmt negative Emotionen in dir auf. Allein der Gedanke an diese Person führt dazu, dass du dich unwohl fühlst und diese Person am liebsten komplett meiden würdest.
Vielleicht kennst du so ein Beispiel ja bereits: Du hast eine neue Kundin angenommen und es schien, als würde es super passen. Nach ein paar Wochen merkst du jedoch, dass die Zusammenarbeit einfach nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Du bist selbstständig geworden, um selbst entscheiden zu können, wann und wie du arbeitest. Doch bei dieser Kundin ist dies einfach nicht möglich. Sie kontaktiert dich, wann immer sie möchte und am besten solltest du dann die Aufgaben sofort erledigen. Einer deiner Werte und der Grund deiner Selbstständigkeit ist Freiheit. Du fühlst dich aber nicht mehr frei und daher macht sich unterbewusst das Unwohlsein in dir breit. Die Zusammenarbeit fühlt sich für dich schnell nicht mehr stimmig an, weil eure Werte kollidieren.
Ein anderes Beispiel: Nehmen wir an, einer deiner Werte ist Liebe, Wertschätzung oder Dankbarkeit. Du hast diese eine Freundin, für die du immer da bist und ein offenes Ohr hast. Du gibst immer alles und versuchst, ihr zu helfen, ganz egal, wann sie Probleme hat und ob es immer wieder dieselben sind.
edoch spürst du irgendwie, dass von ihrer Seite nichts kommt und sie sich auch immer nur dann meldet, wenn sie deine Hilfe benötigt. So ein klein wenig merkst du schon, dass sie deine hilfsbereite und liebevolle Art nicht wertschätzt. Zumindest nicht so, wie du diese Werte lebst. Auch hier prallen verschiedene Werte aufeinander.
Ein weiteres Beispiel für dich, das du vielleicht sogar schon erlebt hast: Stell dir vor, Wertschätzung ist dein größter Wert . Du bist jetzt schon eine ganze Weile mit deinem Herzensprojekt selbständig und dein Stundenlohn fühlt sich einfach nicht mehr richtig an. Du traust dich aber nicht, diesen zu erhöhen. Gleichzeitig hast du aber schon richtig Bauchschmerzen, weil du dich mit diesem Preis absolut nicht mehr identifizieren kannst.
Zwischenfrage: Wieso wertschätzt du dein Können nicht selbst nach deinem Wert?
Deine Kundin ist so zufrieden und begeistert von deiner Arbeit. Du traust dich doch, deinen neuen Preis offen zu kommunizieren. Genau so! Die Antwort deiner Kundin kommt und bestätigt genau die Angst, die du hattest: Deine Kundin versteht es nicht und besteht darauf, den vorherigen Preis weiter behalten zu können.
Wo bleibt die Wertschätzung deiner Kundin?
Versteh mich hier bitte auch nicht falsch: Natürlich ist es das Recht deiner Kundin, ihre eigenen Grenzen zu ziehen, denn auch sie muss ihre Kosten im Überblick behalten. Wachstum gehört aber zum Business dazu und wenn du spürst, dass du gewachsen bist und ein höherer Stundenlohn sich für dich richtig anfühlt, dann ist es auch vollkommen legitim. Und ja, natürlich ist bei diesem besonderen Beispiel auch dein Money Mindset wichtig. Aber hier siehst du, dass deine Werte nicht nur in deinen Alltag, sondern auch in deine Arbeitsweise, dein Money Mindset und in dein generelles Gedankengut mit einfließen können, sollen und dürfen.
Lass uns noch ein letztes Beispiel gemeinsam anschauen: Dir ist Sicherheit sehr wichtig und du definierst dies auch als Wert. Nun hast du aber einen Kunden, der seine Aufträge super unregelmäßig an dich richtet. Du kannst nicht mit ihm planen. Das wirkt sich auch auf deine Kapazitäten-Planung aus und auch auf deine Einkommensübersicht. Wenn du To-do’s von ihm bekommst, dann bringt es dir Spaß und es kommt auch ordentlich Geld rein. Aber diese Flexibilität ist einfach nichts für dich. Schau dir hier also doch auch einmal an, wie du Sicherheit für dich definierst und wo du hier deine Grenzen setzen möchtest. Denn auch hier wirst du früher oder später an deine Grenzen stoßen, sobald sich das unwohle Gefühl in dir immer weiter ausbreitet und manifestiert.
Wie also deine Werte bestimmen?
Es gibt verschiedene Wege, wie du deine Werte bestimmen kannst. Wenn ich auf Social Media umherwandere, habe ich das Gefühl, dass immer wieder dieselben Werte auftauchen. Das kann auch deshalb sein, weil ich mich von Personen angezogen fühle, die meine Werte vertreten und ich selbst natürlich auch diejenigen anziehe, die sich von meinen Werten angesprochen fühlen. Dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass einige nur mit leeren Worten und Werten um sich schmeißen und keine tiefere Wertearbeit dahinter steht.
Das meine ich auch gar nicht vorwurfsvoll, denn auch ich stand an diesem Punkt, an denen meine Werte mehr eine leere Hülle als etwas Handfestes darstellten.
Wenn es dir ähnlich geht, dass du gefühlt immer nur dieselben Werte im Kopf hast, dann habe ich HIER das ABC der Werte als Inspiration für deine Wertearbeit mit einer Vielfalt an möglichen Werten für dich.
Hier und da heißt es auch immer, man solle seine drei wichtigsten Werte herausarbeiten. Weißt du was? Ich würde dir hier raten, einmal wirklich zu schauen, welche Werte dir wirklich wichtig sind und ALLE ausarbeiten. Fokussiere dich nicht auf eine Zahl, sondern nimm dir Zeit, allen Werten, die sich gut anfühlen, eine Chance zu geben und tiefer zu blicken. Die drei wichtigsten Werte werden sich in diesem Prozess ohnehin für dich herauskristallisieren.
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass wir alle definitiv mehr als drei Werte in uns tragen. Wenn du magst, wag einen kurzen Selbsttest – kannst du mir deine drei wichtigsten Werte direkt nennen?
Betrachte verschiedene Ebenen
Wenn wir über Wertearbeit sprechen, dann sprechen wir über ein sehr abstraktes Thema. Wir sprechen hier über Werte, die nicht messbar sind. Es sind Wörter für einzelne Konstrukte. Konstrukte, die jeder von uns anders versteht und bewertet. Genau deshalb ist es ebenso wichtig, dass du deine Werte für dich individuell ausarbeitest und kommunizierst.
Aus diesem Grund empfehle ich dir, bei deiner Ausarbeitung verschiedene Ebenen zu betrachten und einzubauen. Schau nach innen und nach außen. Überlege dir, wie du deinen Wert mit dir selbst, aber auch mit anderen leben kannst.
Zur besseren Übersicht habe ich hier diese zwei Grafiken für dich erstellt, die du auch auf meinem Instagram Profil finden wirst.
Deine Grenzen bestimmen
Sobald du deine Werte für dich definiert hast, ist der nächste wichtige Schritt auch gleich, deine Grenzen zu bestimmen.
Überlege dir, was noch okay ist und was ist nicht mehr in Ordnung für dich ist!
Habe auch hier wieder den Blick auf dich selbst und auf andere gerichtet. Ja richtig gelesen, auch DU selbst kannst deine eigenen Grenzen überschreiten und entgegen deinen eigenen Werten handeln. Denk einmal kurz darüber nach, ob dir nicht ein Beispiel einfällt.
Ich erzähle dir gleich mal, wie es mir dabei mit meinem Wert der Dankbarkeit ergeht. Wenn ich anfange, alles für selbstverständlich zu nehmen, dann handle ich entgegen meinem eigenen Wert und vergesse, dankbar für das Handeln meines Umfeldes zu sein. Genauso ist es aber auch auf mich selbst bezogen. Ich darf auch Dankbarkeit mir gegenüber verspüren, genauso wie du dir gegenüber. Wie meine ich das? Du darfst z.B. gerade dankbar mit dir selbst sein, dass du dir diese Nanas Notes durchliest, um dein Bewusstsein über Wertearbeit zu verbessern. Dankbarkeit für das Bewusstsein, das du dir schon aufgebaut hast. Wenn ich nun damit beginne, dieses Bewusstsein selbstverständlich zu nehmen, dann überschreite ich meine eigene Grenze. Ich vergesse, dankbar zu sein, mir selbst ein Bewusstsein aufzubauen und zu entwickeln.
Puh – das war jetzt etwas deep. Deshalb noch ein etwas leichteres Beispiel für dich.
Ein weiterer meiner Werte ist die Freiheit. Ich möchte mich frei fühlen in meinem Handeln, Denken und Leben. Freiheit ist auch einer der Gründe, wieso ich mich für die Selbstständigkeit entschieden habe. Meine Grenze wird hier schnell überschritten, wenn eine andere Person auftaucht und mich unaufgefordert berät. Wenn ich diese Person noch dazu auffordere, damit aufzuhören und die Person dennoch weiter macht, dann ist das eine absolute Grenzüberschreitung für mich, die auf keinen Fall mehr in Ordnung ist.
Du kannst dir natürlich nicht jede Grenzüberschreitung notieren, daher empfehle ich dir, dass du dir 2–3 Szenarien überlegst und aufschreibst. So kannst du schneller und klarer auf Grenzüberschreitungen reagieren, noch bevor sie dich zu sehr verletzen und irritiere.
Wenn du jedoch nicht alle Szenarien aufschreiben kannst, wie erkennst du denn dann, dass deine Grenze überschritten wurde? Glaube mir, jede von uns hat ihre ganz eigenen Alarmsignale. Diese Alarmsignale zeigen dir an, dass hier gerade etwas unstimmig für dich ist. Dies ist auch ein Lernprozess, deine Signale besser deuten zu können. Was aber tun, wenn deine Grenze nun überschritten wurde? Auch das liegt individuell bei dir.
Es ist aber wichtig, dass du das für dich einmal in Ruhe und mit Fokus ausarbeitest. Durch diese Ausarbeitung erlangst du noch mehr Bewusstsein über deine Grenzen und erkennst schneller, wann diese überschritten werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob du dich selbst sabotierst oder jemand anderes deine Grenzen überschreitet.
Falls du dir jetzt unsicher bist, wie du deine Werte, Grenzen und Alarmsignale genau ausarbeiten sollst, dann lade ich dich sehr gerne zur Nanas Class zur gemeinsamen Wertearbeit ein.
Die Nanas Class findet Ende März statt und es wird nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen geben. Solltest du dir keinen dieser Plätze sichern können, kannst du dir gerne im Anschluss die Aufzeichnung sichern.
Wenn du noch mehr und deeper in dieses Thema eintauchen möchtest, dann komm gerne zu mir ins 1:1 Intensiv-Coaching und wir schauen uns gemeinsam ganz gezielt an, wo genau der Schuh bei dir drückt.
Next Steps
Verrate mir gerne noch zum Abschluss, ob dir diese Nanas Notes gefallen hat und für welche Werte du stehst.